Bayerische Küche - 10 typische Spezialitäten

Wer gerne herzhaft isst, wird die bayerische Küche lieben. Die rustikalen Spezialitäten aus Deutschlands Süden bestechen nicht nur durch ihre Einfachheit und Bodenständigkeit, sondern auch durch eine geschmackliche Vielfalt, die jeden Liebhaber von deftigem Essen begeistert. Gleichzeitig werden in bayerischen Restaurants alte Klassiker stets neu interpretiert und auf kreative Art immer wieder neu erfunden. Von der herzhaften Schweinshaxe mit Knödeln über kräftige Käsespatzen bis hin zu himmlisch süßen Germknödeln – die bayerische Küche hat für jeden Geschmack etwas Passendes. Zehn der leckersten Spezialitäten aus Bayern finden Sie nachfolgend in diesem Artikel.


Weißwurst mit süßem Senf – traditioneller Genuss

Nur wenige Spezialitäten sind selbst außerhalb Bayerns so berühmt wie die Weißwurst. Der in München erfundene Klassiker besteht traditionell aus einer Mischung aus Kalbs- und Schweinefleisch sowie verschiedenen Gewürzen. Während Ungeübte die Weißwurst meist in der Mitte aufschneiden und die Haut der Wurst entfernen, wird die Leckerei von Traditionalisten in der Regel „gezuzelt“. Der typisch bayerische süße Senf und eine frisch gebackene Brezn sollten als Beilage natürlich nicht fehlen. Übrigens: Laut einer ungeschriebenen Regel müssen Weißwürste vor 12 Uhr mittags verspeist werden - vor dem "Zwölfuhrläuten" der Kirchen.


Weißwürste mit süßem SenfWeißwürste mit süßem Senf

Leberkäse – ein zeitloser Klassiker

Während einer Reise nach Bayern kommen Sie um den Leberkäse garantiert nicht herum. Das Originalrezept besteht aus Rind- und Schweinefleisch, Schmalz, Salz und etwas Wasser. Diese Zutaten werden zu einer feinen Masse verarbeitet und anschließend im Ofen gebacken. Der bayerische Klassiker schlechthin ist die Leberkässemmel – ein Brötchen mit einer dicken Scheibe Leberkäse und Senf. Leberkässemmeln gibt es in Bayern fast überall und sie gelten als die regionale Alternative zum allseits beliebten Hamburger.

Kasspatzen – eine Spezialität ganz ohne Fleisch

Zwar stammen die auch Kässpätzle genannten Kasspatzen ursprünglich aus Baden-Württemberg, dennoch finden Sie diese Spezialität auf vielen Speisekarten in Bayerns Gasthäusern. Die gekochten Eiernudeln werden hier einfach mit einem möglichst aromatischen Käse, z.B. Emmentaler oder Bergkäse, vermischt und mit Röstzwiebeln sowie Schnittlauch garniert. Gerade in der kalten Jahreszeit steht dieser deftige Klassiker bei Jung und Alt hoch im Kurs. Da die bayerische Küche meist sehr von Fleisch dominiert wird, freuen sich Vegetarier besonders über diese Spezialität.


Bayerische Spezialitäten - Kasspatzn Kasspatzn

Fleischpflanzerl mit Kartoffeln – nicht nur in Bayern beliebt

Die als Frikadellen bekannten Fleischpflanzerl sind auch in anderen Teilen Deutschlands eine beliebte Spezialität. In vielen bayerischen Regionen gelten sie jedoch fast schon als Grundnahrungsmittel. In die aus Schweinehackfleisch hergestellten Taler werden meist Zwiebeln und Gewürze gemischt. Anschließend werden sie beidseitig kross in der Pfanne angebraten. Besonders gut schmecken Fleischpflanzerl mit Kartoffeln. Sowohl Röstkartoffeln als auch ein bayerischer Kartoffelsalat mit Essig passen hervorragend dazu. Selbst als Fastfood zwischen einem Brötchen mit etwas Senf findet diese bayerische Spezialität großen Anklang. 


Bratwürste mit Sauerkraut – immer eine gute Wahl

Würste und Sauerkraut gelten in Bayern als kulinarisches Dreamteam. Die regionale Auswahl an Wurstsorten ist bekanntlich riesig, am beliebtesten sind jedoch die klassischen Nürnberger Rostbratwürste. Diese werden aufgrund ihres Geschmacks sogar in die ganze Welt exportiert. Die Rostbratwürste bestehen aus Schweinehack, Kräutern und Gewürzen. Für den vollen Geschmack werden die kleinen Leckereien gegrillt oder gebraten. Das aus fermentiertem Weißkohl bestehende Sauerkraut ist nicht nur äußerst gesund, sondern passt geschmacklich bestens zu den Würsten. Ein guter Senf als Beilage darf natürlich nicht fehlen. Bratwürste mit Sauerkraut sind nicht nur im sommerlichen Biergarten äußerst beliebt, sondern gelten in Bayern auch als das traditionelle Weihnachtsessen schlechthin.


Nürnberger RostbratwürsteNürnberger Rostbratwürste

Schnitzel mit Kartoffelsalat – bayerische Kulinarik vom Feinsten

Es gibt wohl kaum ein traditionell bayerisches Restaurant, in dem Schnitzel nicht auf der Speisekarte steht. Im Gegensatz zum Original aus Wien bestehen die Schnitzel hier jedoch meist nicht aus Kalbs-, sondern aus Schweinefleisch. Dank der knusprigen Panade bleibt das Fleisch während des Anbratens innen besonders zart und saftig. Die klassische Beilage zum Schnitzel ist ein Kartoffelsalat und etwas Preiselbeermarmelade. Alternativ werden dazu auch Pommes Frites oder Bratkartoffeln gereicht.

 

Schweinshaxn mit Knödel – ein bayerisches Pflichtessen

Was wäre ein Besuch Bayerns ohne den Genuss einer Schweinshaxn? Mit seiner knusprigen Kruste, dem saftigen Fleisch, einer geschmacksintensiven Dunkelbiersoße und herzhaften Knödeln hat es dieser kulinarische Klassiker allerdings ganz schön in sich. Da die Schweinshaxn für mindestens 2h bis 3h im Ofen gebacken werden sollte, ist sie alles andere als ein Fastfood. Als Beilage werden meist Kartoffelknödel serviert. Etwas Sauerkraut, Blaukraut oder auch Krautsalat passen ebenfalls hervorragend dazu.


Schweinshaxn mit Knödel und KrautSchweinhaxn mit Kartoffelknödel und Kraut

Obazda mit Brot oder Brezn – ein deftiges Original

In Biergärten ist er einfach unverzichtbar: der typisch bayerische Käseaufstrich Obazda. Ein Obazda besteht meist aus Camembert oder einer anderen Weichkäsesorte, verschiedenen Kräutern, Zwiebeln, Paprika und Schnittlauch. All diese Zutaten werden so lange zerdrückt, bis daraus eine gleichmäßige Masse entsteht. Im Übrigen bedeutet Obazda so viel wie „Angedrückter“, was auf seine Zubereitungsart zurückzuführen ist. Am besten genießen Sie Obazda mit einer frischen Laugenbrezel, Radieschen und einem typisch bayerischen Bier.


Obazda - bayerische Spezialität"Obazdes" Brot

Germknödel mit Vanillesoße – eine süße Versuchung

In Bayern werden Germknödel sowohl als Dessert als auch als Hauptgang serviert. Die üppigen Hefeknödel werden traditionell mit Zwetschgenmus gefüllt und anschließend im Kochtopf gedämpft. Daraufhin werden die Germknödel mit etwas Mohn und Zucker bestreut und mit warmer Vanillesoße serviert. Die deftige Spezialität hat es allerdings in sich und hält lange satt. Seinen Namen erhielt dieses Gericht übrigens vom Begriff „Germ“, eine alte bayerische (und österreichische) Bezeichnung für Hefe. 

 

Apfelkücherl – knusprig und fruchtig

Mit Zimt und Zucker bestreute Apfelkücherl mit einer Kugel Vanilleeis sind ein Klassiker unter den bayerischen Nachspeisen. Die Zubereitung dieser Spezialität ist ganz einfach: Äpfel in Scheiben schneiden, in eine Teigmischung aus Mehl, Ei, Milch und Zucker legen und anschließend in der Pfanne mit Öl oder Butter ausbacken. Die Kombination aus knusprigem Teig, fruchtigen Äpfeln und cremigem Vanilleeis ist einfach unwiderstehlich! Während Apfelkücherl heutzutage primär als Nachtisch verspeist werden, galt das Gericht aufgrund der einfachen Zutatenliste früher primär als ein Essen für arme Leute.

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