
Die schönsten Burgen und Schlösser in Polen
Polen ist reich an Schlössern und Burgen. Die prachtvollen Bauten bilden steinerne Zeugen einer wechselvollen Geschichte und entführen Sie auf eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte. Bei einem Besuch erhalten Sie einzigartige Einblicke in das Leben von Ordensrittern, Königen und grossbürgerlichen Magnaten. Einige der Bauten liegen mitten in der Stadt, darunter die monumentale Burg Wawel in Krakau, die oberhalb der Weichsel als polnisches Nationalheiligtum gilt und zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Andere schmiegen sich in eine malerische Naturlandschaft und bilden die märchenhafte Kulisse für historische Ausstellungen, große Kunst und spannende Kulturveranstaltungen. Hier folgen die zehn schönsten Burgen und Schlösser in Polen.
INHALT
- Schloss der Pommerschen Herzöge: Hochburg der Kultur in Stettin
- Marienburg: Ein Juwel der Backsteingotik
- Burg Allenstein: Auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus
- Schloss Rogalin: Spätbarocker Zauber
- Schloss Wilanów: Für Lustwandler
- Schloss Lublin: Der Atem der Weltgeschichte
- Schloss Łańcut: Magnatenwohnträume
- Schloss Pieskowa Skała: Im Adlerhorst
- Burg Niedzica: Hoch über dem Czorsztyn-Stausee
- Schloss Pless: Ein Abend bei Telemann
Schloss der Pommerschen Herzöge: Hochburg der Kultur in Stettin
Auf dem Weg an die polnische Ostseeküste lohnt ein Abstecher in die altehrwürdige Handelsstadt Stettin. Am Oderufer liegt das Schloss der Pommerschen Herzöge. Die Dynastie der Greifen residierte hier über 500 Jahre. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer zerstört, schliesslich aber im Renaissancestil neu aufgebaut. Weithin sichtbar sind seine hellgraue Fassade und kuppelgekrönten Türme. Bei einem Besuch können Sie durch Kunstgalerien schlendern, das üppig bemalte Gewölbe der Schlosskapelle bestaunen und eine Hexenzelle besichtigen. Skurril ist die Schlossuhr im Innenhof, deren Ziffernblatt ein zähneklapperndes Gesicht mit rollenden Augen ziert.

Marienburg: Ein Juwel der Backsteingotik
Bei einem Besuch der Marienburg im pommerschen Malbork reisen Sie ins Mittelalter. Die mächtige Festungsanlage am Ufer der Nogat entstand zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert und diente den Mönchsrittern des Deutschen Ordens lange als Hauptsitz. Als grösste gotische Burg Europas gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Durch die Vorburg, in der einst Vorräte und Handwerkszeug lagerten, geht es hinein. Im wuchtigen, dreiflügeligen Mittelschloss entdecken Sie die Gemächer des Hochmeisters und den Grossen Remter, einen prächtigen Rittersaal von 30 m Länge. Auch ein sehenswertes Bernsteinmuseum voller Schmuck und schillernder Alltagsgegenstände ist hier beheimatet. Den dritten Teil der Anlage bildet das ebenfalls beeindruckende Hohe Schloss.
Burg Allenstein: Auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus
Entlang der Europäischen Route der Backsteingotik liegt umgeben von weiten Wäldern die auch als Allenstein bekannte Stadt Olsztyn. Am Rande ihres historischen Zentrums entstand ab dem 14. Jahrhundert die Burg des Ermländischen Domkapitels. Ihr berühmtester Verwalter war der geniale Astronom Nikolaus Kopernikus, der zwischen 1516 und 1521 in dem mächtigen zweiflügeligen Backsteinbau mit wuchtigem Rundturm lebte. Seine ehemaligen Gemächer beherbergen heute einen Teil des Museums von Ermland und Masuren. Beachtenswert ist auch eine im Kreuzgang von Kopernikus selbst angebrachte Astronomietafel zur Berechnung der Tagundnachtgleiche.

Schloss Rogalin: Spätbarocker Zauber
Südlich von Posen gilt das Schloss Rogalin als eines der schönsten Schlösser in Polen. Seit 1774 diente es als Residenz der Adelsfamilie Raczyński. Spätbarocke Schnörkel zieren den gelb getünchten Palast. Er besteht aus einem rechteckigen Hauptgebäude und zwei seitlichen, halbrunden Galerieflügeln, die fast einer Umarmung gleich einen Paradehof einrahmen. Im Inneren warten wertvoll ausgestattete Salons im Empire- und Biedermeierstil, Festsäle und eine Gemäldegalerie. Hinter dem Schloss liegt ein nach französischem Vorbild gestalteter Barockgarten. Daneben gibt es einen Landschaftspark mit uralten Eichen.
Schloss Wilanów: Für Lustwandler
Im Süden von Warschau lockt das glanzvolle Barockschloss Wilanów mit einer Orangerie und einem Park für Flaneure. Erbaut wurde es als Sommerpalais für König Johan III. Sobieski, der 1683 in der Schlacht am Kahlenberg zum Retter Wiens avancierte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand hier unter der Federführung des Adeligen Stanisław Kostka Potocki eine der ersten öffentlich zugänglichen Kunstsammlungen in Polen. Darunter sind Werke von Peter Paul Rubens und Lucas Cranach. In der ehemaligen Reitschule des Schlosses erwartet Sie zudem das weltweit erste Plakatmuseum.

Schloss Lublin: Der Atem der Weltgeschichte
Nordwestlich der charmanten Altstadt von Lublin erhebt sich auf einem Hügel das Lubliner Schloss. Die Anlage wurde im 12. Jahrhundert unter König Kasimir II. erbaut. Von der mittelalterlichen Burganlage sind bis heute ein als Donżon bekannter runder Wohnturm und die mit byzantinischen und altrussischen Fresken spektakulär ausgestaltete Dreifaltigkeitskapelle erhalten. 1569 wurde im Schloss Weltgeschichte geschrieben und mit der Union von Lublin die polnisch-litauische Adelsrepublik gegründet. Heute beeindruckt die einst königliche Residenz mit einer überwiegend neugotischen Architektur und wertvollen Kunstsammlung.
Schloss Łańcut: Magnatenwohnträume
Das Schloss Łańcut entstand zwischen 1629 und 1641 als Festungsanlage unter Bauherr Stanisław Lubomirski, einem der größten Magnaten Polens. Seinen heutigen Palastcharakter erhielt das Schloss um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Hinter der neobarocken Fassade zeugen die Innenräume von einem feudalen Wohnstil. Sie entdecken aufwendige Wand- und Deckenmalereien, Gobelins, stilvolles Mobiliar sowie zahlreiche Gemälde und Skulpturen. Zum Schloss gehören ausserdem neben einer Synagoge auch ein Ikonenmuseum und eines der größten Kutschenmuseen Europas. Alljährlich im Mai ist der Palastkomplex Schauplatz eines renommierten klassischen Musikfestivals.

Schloss Pieskowa Skała: Im Adlerhorst
Inmitten der Wälder des Nationalparks Ojców thront auf einem Jurafelsen über dem Tal von Prądnik der eindrucksvolle Renaissancebau des Schlosses Pieskowa Skała. Er liegt an der bei Wanderern und Radfahrern beliebten Route der Adlerhorste, entlang derer sich 25 Burgen und mittelalterliche Grenzbefestigungen reihen. Eine Zugbrücke führt in den von eleganten Arkadengängen gesäumten Innenhof der Anlage, deren Anfänge um das Jahr 1315 liegen. Die Schlosssäle beherbergen neben Prunkmöbeln auch Sammlungen zu europäischer Kunst vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.
Burg Niedzica: Hoch über dem Czorsztyn-Stausee

Auf einem Felsvorsprung oberhalb des riesigen Czorsztyn-Stausees liegt die Burg Niedzica. Die Anfang des 14. Jahrhunderts als Grenzfeste erbaute Anlage ist gut erhalten. Besonders die gotische Obere Burg ist sehenswert. Vom Burgfried wandert der Blick über das Wasser bis zu den zerklüfteten Höhenzügen der Pieninen. Innen gibt es neben einer Folterkammer auch Ausstellungsräume zur Historie der Burg. Bei einer Besichtigung sollten Sie sich unbedingt die Geschichte vom Fund einer altperuanischen Knotenschrift erzählen lassen, die angeblich Auskunft über einen sagenumwobenen Inkaschatz gab.
Schloss Pless: Ein Abend bei Telemann
Liebhaber des Barockkomponisten Georg Philipp Telemann aufgepasst! Anfang des 18. Jahrhunderts wirkte er auf Schloss Pless im oberschlesischen Pszczyna als Kapellmeister. Ihm zu Ehren findet bereits seit 1979 die Konzertreihe „Abende bei Telemann“ im üppig ausgestalteten Spiegelsaal der neobarocken Anlage statt. Sie können aber auch das Schlossmuseum besuchen und jene Räume besichtigen, in denen Kaiser Wilhelm II. während des Ersten Weltkriegs eine Zeit lang residierte. Am Rande des herrlichen Schlossparks mit Teepavillon und chinesischem Tor entdecken Sie ein Wisentgehege, das bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurde.
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