Portugal und seine kulturellen Besonderheiten
Türkisblaues Meer, goldene Sandstrände, mediterranes Flair und köstliche Speisen, daran denken Sie wahrscheinlich, wenn Sie Ihre nächste Portugalreise planen. Das sonnige Land im Süden Europas strotzt nur so vor kulturellen Besonderheiten und hat noch weitaus mehr zu bieten, als nur maritime Küstenorte, Sonne, Sand und Ozean. Zwischen bemalten Kacheln, alten Korkeichen, barocken Gebäuden und buntem Treiben tauchen Sie bei Ihrem nächsten Aufenthalt ganz tief in den kulturellen Reichtum Portugals ein und entdecken die einzigartige Architektur, heilige Orte, melancholische Fado-Musik, kulinarische Highlights, atemberaubende Natur und vor allem die grosse Gastfreundlichkeit der Portugiesen.
INHALT
Azulejos, die bemalten Kacheln
Sie sind überall zu finden, die bemalten Kacheln, die in der Landessprache Azulejos heissen. Sowohl Aussen- als auch Innenräume zieren die bunten Keramikfliesen und verleihen ihren Trägern ein ganz besonderes Aussehen. Sogar Kirchen und Paläste wurden in Portugal mit Fliesen verkleidet. Die Produktion der Kacheln geht ursprünglich auf muslimische Bewohner des Landes zurück und begann im 15. Jahrhundert. Die heute typische blau-weisse Keramikkachel wurde erstmals im 18. Jahrhundert verbaut. Im Museu Nacional do Azulejo können Sie der Geschichte der Azulejos bis ins Detail auf den Grund gehen. Während Ihrer Reise durch Portugal begegnen Ihnen überall in den Dörfern und Städten ganz aussergewöhnliche Exemplare. Die Azulejos eignen sich auch wunderbar als Mitbringsel für alle Daheimgebliebenen.
Siesta und die portugiesische Lebensweise
Die Portugiesen sind sehr gesellig und herzlich. Diese Eigenschaften finden sich auch in ihrer grossen Gastfreundlichkeit Touristen gegenüber wieder. So kann es durchaus vorkommen, dass Sie nach einem netten Gespräch mit den Einheimischen, direkt zum Abendessen eingeladen werden. Vor allem in den ländlichen Regionen lohnt sich eine grosse Portion Geduld, denn dort scheint die Zeit oft stehen geblieben zu sein und die Uhren ticken etwas langsamer. Von der ruhigen Art der Portugiesen möchte man sich am liebsten eine Scheibe abschneiden. Zur Mittagszeit zwischen 12 und 15 Uhr schliessen alle Geschäfte für die Siesta. Die Portugiesen treffen sich dann zu Hause, um gemeinsam mit ihren Familien ausgiebig Mittag zu essen und das gesellige Beisammensein zu geniessen. Das stärkt nicht nur die Familienbande, sondern bietet die Möglichkeit für ein angenehmes Mittagsschläfchen.
Korkeichenwälder
Überall im Land entdeckt man sie mit ihren roten Stämmen: die Korkeichen. Ihre Kultivierung gehört zur Identität der Portugiesen wie selbstverständlich dazu. Die zahlreichen Korkeichenwälder und die Produktion von Kork aus der Rinde der Bäume machten Portugal zum grössten Korkexporteur weltweit. Während Ihres Aufenthalts haben Sie die Gelegenheit beispielsweise im Alentejo die eindrucksvollen Korkeichenwälder zu besuchen. Mode- und andere Lifestyleaccessoires aus Kork eignen sich als das perfekte Mitbringsel.
Feste und Feierlichkeiten
Im ganzen Land gibt es über das gesamte Jahr hinweg unzählige Feste und Feierlichkeiten, die meist einen religiösen Hintergrund besitzen. Besonders wichtige christliche Feierlichkeiten wie Ostern oder Weihnachten werden in jeder kleinen Gemeinde mit einem eigenen Fest begangen. Die sogenannten Romarias sind vergleichbar mit kleinen Volksfesten, die mit einem Gottesdienst beginnen und mit Märkten, Musik und farbenfrohen Umzügen gefeiert werden. Im Monat Juni finden überall grosse Stadtfeste statt. In Lissabon haben Sie in dieser Zeit die Gelegenheit, die unterschiedlichsten Veranstaltungen von Jazz- und Rockfesten bis hin zu Film- oder Theaterfestivals zu besuchen.
Portugiesische Spezialitäten
Eine kulturelle Besonderheit Portugals sind natürlich die kulinarischen Spezialitäten. Durch die Nähe zum Ozean ist die Küche des südeuropäischen Landes stark von Meeresfrüchten- und Fischgerichten geprägt. Eine der unwiderstehlichen Speisen, die Sie während Ihrer Reise auf keinen Fall verpassen sollten, ist Bacalhau à Bras, gehackter Kabeljau mit Zwiebeln und Kartoffeln. Aber auch Caldeirada, ein Fischeintopf aus verschiedenen Meeresfrüchten, ist eine wahre Gaumenfreude. Als perfektes Dessert nach einem köstlichen Hauptgang eignen sich Pastéis de Belém, köstliche Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung. Ihren ereignisreichen Tag lassen Sie am besten bei einem Glas des typischen schmackhaften Portweins ausklingen.
Literatur im Land der Dichter
Genauso alt wie das Land selbst ist auch seine Dichtkunst. Deshalb wird Portugal auch häufig als das Land der Dichter bezeichnet. Alles begann mit der Trobadordichtung und setzte sich mit der Veröffentlichung der Lusiaden von Luís de Camões in der Epoche der Renaissance fort. Fernando Pessoa wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zum meistübersetzten Dichter des Landes. Die Prosa von José Saramago gewann 1998 sogar den Nobelpreis für Literatur.
Fado-Musik
Wer Portugal mit allen Sinnen erfahren möchte, darf auf keinen Fall ein Konzert mit authentischem Fado verpassen. Die portugiesische Musik wurde 2011 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt. Fado sprüht nur so vor Melancholie und Sehnsucht. Am besten hören Sie Fado bei Kerzenschein mit einer echten portugiesischen Gitarre gespielt. Wenn Sie mehr über die Geschichte der portugiesischen Musikrichtung erfahren möchten, können Sie im Museu do Fado in Lissabon ganz in seine melancholischen Sphären eintauchen.
Heilige Orte
Über das ganze Land verteilt befinden sich heilige Orte, die Sie während Ihres Aufenthalts besuchen können. Vor allem die alten Kathedralen, die von Norden bis Süden überall zu finden sind, bezaubern ihre Besucher mit ihrem historischen Charme. Im Stadtmuseum von Mértola im Alentejo haben Sie Gelegenheit, auf den Spuren der Mauren zu wandeln. Auch andere religiöse Glaubensrichtungen wie das Judentum haben das Land sehr geprägt. Die antike Synagoge von Tomar oder die Orte Belmonte, Trancoso und Castelo de Vide sind besonders sehenswert.
Manuelinische Architektur
Viele historische Gebäude weisen in Portugal die einzigartige gotische Architektur im manuelinischen Stil auf. In der Bildhauerei finden sich viele vom Meer und Symbolen der Königsmacht inspirierte Elemente wieder. Benannt wurde der Stil nach König Manuel I. Die eindrucksvollsten Bauten dieser Art sind das Hieronymuskloster, der Turm von Belém, das Christuskloster und das Kloster von Batalha. Dennoch finden Sie manuelinischen Elemente an Gebäuden überall im ganzen Land.
Land des Weltkulturerbes
In Portugal befinden sich insgesamt 25 Stätten, die dem Weltkulturerbe angehören. Sowohl Landschaften als auch Monumente, historische Stadtzentren oder sogar immaterielles Kulturerbe können Sie während Ihrer Reise entdecken. Die portugiesische Sintra war die erste Region, die weltweit als Kulturlandschaft kategorisiert wurde. Das Gebirge und der Naturpark mit Palästen und Gutshöfen erzählen nun als UNESCO-Weltkulturerbe die Geschichte der portugiesischen Kultur und ihren zahlreichen Besonderheiten.
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