Die besten Mountainbike-Touren in den Dolomiten

Für Mountainbike-Touren im Gebirge sind die Dolomiten wie geschaffen. Als Teil der Alpen erstreckt sich das Kalkgebirge von Venetien bis Trentino-Südtirol in Norditalien und bietet mit einer Fläche von 4936 km² vielseitige Möglichkeiten für Touren. Bei einem herrlichen Ausflug auf zwei Rädern geht es hier von traumhaften Alpentälern und Flusslandschaften hinauf auf alpine Gebirgspässe. Die Strecken werden dem Begriff Mountainbike-Tour gewiss gerecht. Eine gute Grundkondition ist für die hochgelegenen Routen sehr zu empfehlen. Doch es gibt in den Dolomiten auch moderatere Steigungen, die sich selbst für Anfänger und Familien mit Kindern eignen. Hier ein kleiner Überblick über die besten Routen.

Völser Weiher

Wer seine Mountainbike-Tour in den Dolomiten mit einem herrlichen Badeausflug am See verbinden möchte, dem sei eine Berg- und Talfahrt von Tiers zu den Ufern des Völser Weihers nahegelegt. Der 1,662 ha grosse Gebirgssee liegt inmitten grüner Wälder am Fusse des Schlerns. Der 2563 m hohe Berg mag einer der kleinsten in den Dolomiten sein, gilt wegen seiner markanten Form jedoch als Wahrzeichen Südtirols. Zudem generiert die Tallandschaft des Schlerngebietes um den Völser Weiher zahlreiche Höhen und Tiefen, weshalb die 21,5 m lange Strecke mit Aufstiegshöhen bis zu 1080 m durchaus als mittelschwer einzustufen ist. Ein erholsames Bad im kühlen Weiher und ein einmaliger Panoramablick auf den Schlern während der Fahrt machen die Anstrengungen aber schnell wieder wett.

Am Völser Weiher mit Blick auf den Schlern

Grödner Tal

Wenn Sie als Anfänger mit Ihrem Mountainbike in den Dolomiten unterwegs sind, empfehlen sich insbesondere Routen in den Tälern der Region. Allen voran ist es das Grödner Tal, das hier trotz geringer Aufstiegshöhen das volle Alpenpanorama verspricht. Der 8 km lange Pfad führt über idyllische Forstpfade vorbei an Tallichtungen, Gebirgsausläufen, Bächen und Flüssen. Die Route führt von St. Ulrich nach Wolkenstein, wo Downhill-Fans über den Pieralongia Single-Trail zu ihrem Endziel gelangen.

Naturpark Puez-Geisler

Auf dem Gebiet der Grödner Dolomiten liegt mit dem Naturpark Puez-Geisler ein echter Naturschatz der Alpen. Der Park gehört zum UNESCO-Welterbe Dolomiten und fasziniert durch für die Region charakteristische Felsformationen, zu denen neben der Gröden-Formation auch die Bellerophon-Formation, Werfen-Formation oder Sankt-Cassian-Formation gehören. Die lithostratigraphischen Gesteinsformationen entstanden allesamt aus Korallenriffen und Meeressedimenten des prähistorischen Tethysmeeres, dass die Dolomiten während dem Jurazeitalter durchfloss und ihm durch stetige Umspülung der heutigen Gebirgsketten seine markante Form verlieh. Die Herzen aller Hobbygeologen unter den Mountainbikefans werden im Naturpark Puez-Geisler daher unweigerlich höherschlagen.

Blick von Sankt Magdalena auf die Puez-Geisler Gipfel

Seiser Alm

Etwa 15 km Luftlinie von Wolkenstein entfernt, fasziniert die Seiser Alm nordöstlich von Bozen als Inbegriff alpiner Almidylle. Während das Hochplateau im Winter ein traditioneller Hotspot für Skifahrer in den dolomitischen Alpen ist, sind die hiesigen Almhütten im Sommer Anlaufpunkt und willkommene Rastmöglichkeit für Wanderer und Radfahrer. Da die Strecke vergleichsweise lang ist, kann eine zweitätige Etappenfahrt ratsam sein. Rustikale Traditionsunterkünfte entlang der Route, die den Alpentrip auf zwei Rädern zur Seiser Alm besonders authentisch machen, gibt es für Biker zur Genüge.

Traumhaftes Hochplateau: Auf der Seiser Alm

Gadertal

Zu den mit Abstand beliebtesten Wander- und Tourgebieten in den Dolomiten gehört das Gadertal. Benannt nach dem taleigenen Fluss Gader bietet die Region von herrlichen Flusspfaden bis hin zu anspruchsvollen Gebirgstrails für jeden Geschmack die passende Mountainbike-Route. Eine besonders schöne Tour ergibt sich dabei auf der Strecke von Wengen zu den Armentara Wiesen. Die mittelschwere Route ist 15,8 km lang und führt vorbei am berühmten Heiligkreuzkofel, der mit einer Höhe von 2907 m majestätisch über dem Gadertal thront.

Naturpark Fanes-Sennes-Prags

Der Heiligkreuzkofel im Gadertal ist Teil des Naturparks Fanes-Sennes-Prags, der als einer der wichtigsten Regionalparks im dolomitischen Teil der Alpen gilt. Auf einer Fläche von 25.453 ha erstreckt sich der Park über die Gemeinden Wengen, Toblach, Prags, Olang, Enneberg und Abtei, wo er mit Seen wie dem Pragser Wildsee und dem Toblacher See optimale Möglichkeiten für Seenrundfahrten mit dem Mountainbike schafft. Auch Waldtouren und Gebirgstouren, etwa dem Gipfel der Hohen Gaisl entgegen, sind im Naturpark Fanes-Sennes-Prags möglich.

Am Pragser Wildsee

Dolomiten Höhenwege

Eine echte Kultroute für Mountainbiker im Naturpark Fanes-Sennes-Prags ist der dortige Höhenweg. Er erstreckt sich auf einer Strecke von 50,9 km zwischen Wengen und der Fanesalm und ist bekannt für sein einzigartiges Naturpanorama. Der Routenabschnitt ist Teil eines grösseren Routennetzwerks, das als Dolomiten Höhenwege bekannt ist und bei vollständiger Durchquerung mit mehreren hundert Kilometern Streckenverlauf bis zu drei Wochen an Tourvergnügen mit herrlichen Highlights garantieren kann. Auf der Strecke Wengen–Fanesalm sind es neben traumhaften Gebirgsseen wie dem Rittsee vor allem die Berge von Badia, die diese Route unvergesslich machen. Eine angemessene Grundkondition ist für den Aufstieg in 2140 m Höhe angeraten, wenngleich die Route insgesamt eher als mittelschwer einzustufen ist.

Naturpark Drei Zinnen

Im Osten schliesst der Naturpark Fanes-Sennes-Prags unmittelbar an den Naturpark Drei Zinnen an. Sein 11.891 ha grosses Parkgelände verteilt sich auf die Gemeinden Toblach, Sexten und Innichen, wobei die Sextner Dolomiten als Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten für Wanderer und Mountainbiker einen besonderen Anziehungspunkt darstellen. Die bis zu 2999 m hohen Felstürme der Drei Zinnen sind innerhalb der Sextner Dolomiten die charakteristischste Erhebung. Die Felsformation kann über Routen wie den Stoneman-Trail zumindest teilweise per Rad erschlossen werden. Es sei aber darauf hingewiesen, dass die 115 km lange Strecke äusserst anspruchsvoll und deshalb nur für Mountainbike-Profis zu empfehlen ist.

Anspruchsvolles Ziel: Drei Zinnen

Apfelradweg

Eine Mountainbike-Route, die insbesondere für Touren im Frühling empfehlenswert ist, stellt der Apfelradweg dar. Wie der Name bereits vermuten lässt, liegen entlang der 32,2 km langen Strecke zwischen Terlan und Nals diverse Apfelhaine, die den Streckenverlauf im Frühjahr mit Apfelblüten säumen und so unglaublich atmosphärisch machen. Alternativ zu einer Frühjahrstour ist aber auch eine Tour im Spätsommer denkbar, denn dann reifen entlang des Apfelradwegs die Trauben der hiesigen Weinberge. Für die Gourmets unter den Bikern die ideale Gelegenheit, um die erlesenen Rebsorten der Dolomiten bei einer Einkehr in die regionalen Weinstuben zu verkosten. 

Fennberg

Im Einzugsgebiet des Etschtals liegt mit dem Fennberg ein Dolomitenabschnitt, der eine natürliche Landes- und Sprachgrenze Tirols zwischen dem deutschsprachigen Teil auf österreichischer und dem italienischsprachigen Teil auf Südtiroler Seite bildet. Naturspots wie der Fennberger See oder der Kalterer See sind dabei echte Highlights auf der 34,1 km langen Mountainbike-Route von Kaltern zum Fennberg und laden neben ausgedehnten Uferrundfahrten auch zum Baden ein.

Kalterer See