Die schönsten Höhlen in Slowenien

Für Hobby-Höhlenforscher ist Slowenien ein wahres Paradies. Das kleine Land zwischen Alpen und Adria bietet etwa 10.200 Kavernen und Grotten, wobei jährlich um die 100 neue entdeckt werden. Darunter befinden sich zahlreiche Tropfstein- und Karsthöhlen mit mehreren Kilometern Länge. Auch weit verzweigte Höhlensysteme mit unterirdischen Seen, auf denen man gelegentlich sogar rudern kann, locken Abenteuerlustige an. Für Underground-Wassersport ist Slowenien also wie geschaffen. Auch Kletterfans, die in den tiefen Schluchten slowenischer Höhlen ihren Bergsteiger-Qualitäten eine weitere hinzufügen möchten, kommen hier auf ihre Kosten. In der Umgebung liegen meist herrliche Naturschutzgebiete, die zum Wandern einladen. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die 10 spektakulärsten Höhlen Sloweniens.

Postojnska Jama (Adelsberger Grotte), Postojna

Wie unglaublich gross slowenische Höhlen (slow.: "jama") sein können, zeigt das 24km lange Höhlensystem der Postojnska Jama, besser bekannt als Adelsberger Grotte. Die Tropfsteinhöhle im Einzugsgebiet der Dinarischen Alpen ist die zweitgrösste zugängliche Höhle der Welt, wobei insgesamt 5km des Systems für Besucher geöffnet sind. In einem Zug fahren Sie hier durch die magisch anmutenden Stalagmiten-Gewölbe, die bereits seit dem 13. Jahrhundert immer wieder gerne von Höhlenfans besucht werden. Dabei kann man auch solch seltene Tierarten wie den Grottenolm bestaunen. Er ist eine der insgesamt 175 Spezies, die in der Adelsberger Grotte leben und von denen viele ausschliesslich in diesem Höhlensystem vorkommen. Wegen ihrer atmosphärischen Kulisse wurde die Postojnska Jama in der Vergangenheit bereits als Drehort für legendäre Spielfilme wie "Winnetou" und "Die Nibelungen" genutzt.

In der Adelsberger Grotte bei Postojna

Planinska Jama, Planina

Eng mit der Postojnska-Höhle in Verbindung steht die grösste Wasserhöhle Sloweniens. In der Planinska Jama bei Planina vereinigt sich nämlich der im Postojnska-Höhlensystem entspringende Fluss Pivka mit dem Rak. Bootsfahrten sind hier deshalb sehr beliebt und können während eines Wanderausflugs im Planina-Park zu einem echten Tour-Highlight für Ihre Wanderroute werden.

Erasmushöhle, Predjama

Unweit von Postojnska liegt mit der Höhlenburg Predjama ein wahres Schmuckstück slowenischer Architektur. Die mittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert war zeitweise im Besitz der Habsburger und wurde direkt am Portal zur Erasmushöhle errichtet. Letztere diente einst als Flucht- und geheimer Versorgungsweg. In der Grotte versickert auch der Bach Lovka, was der Burg bei Belagerung eine gute Trinkwasserversorgung versprach. Archäologische Funde weisen ausserdem darauf hin, dass die Erasmushöhle schon während der Steinzeit von Menschen bewohnt war. Ein Museum, das sich teils in der Burg, teils in der Höhle selbst befindet, liefert hierzu interessante Details.

Höhlenburg Predjama an der Erasmushöhle

Škocjanske Jama (Höhlen von St. Kanzian), Škocjan

Gemeinsam mit der Postojna Jama und der Briška Jama gehört die Škocjanske Jama zu den Weltkultur- und Naturerbestätten der UNESCO bei Triest. Sie befindet sich im slowenischen Ortsteil Škocjan, der nach den christlichen Märtyrer-Geschwistern Kanzius, Kanzian und Kanzianill benannt ist. Die Škocjanske Jama ist hier Teil des gleichnamigen Naturparks, wobei sich an einen ausserhalb gelegenen Lehrpfad durch den Park mehrere Höhlenpfade anschliessen. Diese führen zunächst durch das Kleine und Grosse Tal - zwei Dolinen, in denen der unterirdisch verlaufende Flussabschnitt der Reka versickert. Daran schliesst sich ein weitläufiges Höhlenareal von insgesamt 413ha Grösse mit unterschiedlichen Höhenlagen an. Der 116m lange Besichtigungsweg für Besucher führt dabei vornehmlich durch die Tropfsteinlandschaften der Stillen Höhle.

Briška Jama (Grotta Gigante), Sgonico

Eine weitere gigantische Grotte bei Triest ist die Briška Jama, deren Beinamen "Grotta Gigante" und "Riesenhöhlen von Triest" bereits auf ihre Ausmasse schliessen lassen. Für eine Einzelhöhle ist sie mit 380m Länge nämlich von stattlicher Grösse und stand deshalb bis 2010 auch als grösste Schauhöhle der Welt im Guinness-Buch der Rekorde. Zudem ist sie für Geo-Wissenschaftler von Bedeutung. In ihr befinden sich nämlich zwei geodätische Pendel, die die Bewegungen der Erdkruste aufzeichnen. Die Messinstrumente waren als einzige dazu in der Lage, vier der fünf grössten Erdbeben der letzten 50 Jahre zu registrieren.

Grotta Gigante

Krizna Jama (Kreuzberghöhle), Grahovo

Eine weitere Wasserhöhle in Slowenien ist die weltberühmte Krizna Jama von Grahovo. Sie ist für ihre 22 smaragdgrünen unterirdischen Seen bekannt, die dank entsprechender Beleuchtung auch die Höhlenwände in ein magisches Licht tauchen. Im Rahmen einer Tour können Sie diese Seen auch befahren und so die mystische Unterwasserwelt der Kreuzberghöhle erforschen.

Jama Pekel (Höllengrotte), Žalec

Bei der Pekel-Tropfsteinhöhle nahe Žalec in der historischen Region Untersteiermark handelt es sich um eine alte Wohnstätte der Neandertaler. In der 1,16km langen Höhle wurden bei archäologischen Grabungen immer wieder sowohl Knochenfragmente als auch Werkzeuge des Homo neanderthalensis gefunden. Heute fasziniert sie Besucher ausserdem mit ihrem reichen Schmuck bestehend aus mehreren Sinterbecken sowie einer bunten Mischung aus Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten.

Wasserfall an der Höllengrotte

Dimnice Jama (Nebelhöhle), Slivje

Der Name der 8km langen Dimnice-Höhle bei Slivje leitet sich vom slowenischen Wort "dim" für "Nebel" ab. Verantwortlich für die Namensgebung ist ein Naturphänomen, das durch die besondere Luftströmung der Tropfsteinhöhle entsteht. Diese befindet sich nämlich an einer 40m tiefen Schlucht, in die zur Winterzeit sehr kalte Luft hinab- und in die Dimnice-Höhle hineinströmt. Im Inneren erwärmt sich die Luft anschliessend, bevor sie am anderen Ende der Grotte wieder an die Oberfläche tritt. Gerade an kalten Tagen entsteht durch diese thermische Sogwirkung eine wunderschöne Nebelfahne um die Grotte. Zudem sind die Tropfsteine der Dimnice Jama so beeindruckend, dass sie es selbst ins Guinness-Buch der Rekorde schafften.

Snežna Jama (Schneehöhle), Raduha

Die Schneehöhle bei Raduha in den Steiner Alpen verdankt ihren Namen dem ewigen Eis, das ihren Eingang fest im Griff hat. Durch ihre Lage im Gebirge ist sie von ganzjährigen Minusgraden umgeben, die ein Abtauen des Eises verhindern. So kommen auch die wunderschönen vereisten Stalaktiten der Eishöhle zustande. Wer gegen die Kälte gefeit ist, dem ist ein Besuch in der Snežna Jama sehr zu empfehlen.

Eingang zur Schneehöhle

Migovec-System, Soca-Tal

In Sloweniens einzigem Nationalpark Triglav im Soča-Tal liegt die mit 43,59km längste Höhle des Landes. Das Migovec-System gilt als äusserst anspruchsvoll und eine Besichtigung ist nur erfahrenen Höhlenforschern mit guter Ausrüstung empfohlen. Die Schluchten reichen knapp 1km in die Tiefe und erfordern daher anstrengende Klettertouren. Auch das in den Julischen Alpen befindliche Parkgelände ist ein wahres Mekka für Bergsteiger und bestickt mit malerischen Gebirgslandschaften.